Meine Vision für Steglitz-Zehlendorf 2030 #enkeltauglichePolitik #generationengerecht

Meine Vision für Steglitz-Zehlendorf 2030 #enkeltauglichePolitik #generationengerecht

Vorbemerkung: Ich höre es schon: Viel zu teuer! Unrealistische Versprechen! Wer soll das bezahlen? Wünsch dir was… Aber bedenken Sie: Ob es uns gelingt, unseren Bezirk zukunftsfähig, nachhaltig, klimaneutral und lebenswert zu gestalten, hängt von unseren gemeinsamen finanzpolitischen Entscheidungen ab. Gemeinsam deshalb, weil die bevorstehenden Wahlen dazu Entscheidendes beitragen. Natürlich muss alles finanziert werden, nur: Geld wäre schon da, nur noch nicht hier. Ob diese Vision Realität werden kann, hängt davon ab, ob wir uns entscheiden, den notwendigen Umbau unserer Gesellschaft für uns, unsere Kinder und Enkel solidarisch zu finanzieren.

Kommen sie mit auf einen Rundgang!

Im Jahr 2030 sind in Steglitz-Zehlendorf viele alte jahrzehntelang währende Verkrustungen und Blockaden gefallen. Der Bezirk wird von engagierten Politiker*innen geführt, denen Menschen nicht egal sind, die Zukunft gestalten wollen, die wissen, wofür sie verantwortlich sind und Probleme benennen und anpacken. Sie stehen im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, sind aber auch mutig genug, Konflikte nicht nur zu moderieren, sondern auch Entscheidungen zu treffen.

Die Verwaltung arbeitet sozialraumorientiert. Das heißt, es werden nicht mehr am Reißbrett schwer nachvollziehbare Entscheidungen getroffen, weil Ressourcen das gerade hergeben, sondern angesetzt wird immer im Kiez, in der Siedlung, an den Bedürfnissen vor Ort. Oberstes Ziel ist Lebensqualität für alle und das ist perspektivisch nur durch CO2-Neutralität zu erreichen. Daher ist diese Vision auch geografisch und nicht thematisch angelegt.

Alle Stationen des Rundgangs finden Sie auf einer extra angelegten Karte! Bitte hier klicken!

Die Orte und Ideen werden in den kommenden Wochen immer wieder ergänzt und aktualisiert. So können Sie den Rundgang begleiten und werden selbst ein Teil der Vision: Sie sind eingeladen, daran mitzuarbeiten! Welche kommunalpolitischen Themen sollen in die Karte mit aufgenommen werden? Wo sehen Sie Schwerpunkte der künftigen Entwicklung unseres Bezirks?

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Wählerinnen und Wähler,
etliches von dem in dieser Vision Niedergeschriebenen halte ich für notwendig, wenn wir die Zukunft Berlins, Europas, unserer Kinder und Enkel auf dieser Erde, von der wir nur die eine haben, nicht gefährden wollen. Anderes ist absolut diskutabel, vor allem im Detail. Wo ist die beste Trasse für die Bahn? Was können wir mit Wasserstoff oder Elektromobilität erreichen? Welcher Standort ist wofür der Richtige? Und sollten wir die Pacelliallee doch lieber umbenennen? Was ist wichtig im Leben, was macht uns wirklich glücklich?

Über all diese Fragen möchte ich mit möglichst vielen von Ihnen reden. Schreiben Sie mir: wahlkreis@czyborra.info!

Meine Vision 2030: Orte & Ideen

Der Rundgang beginnt im äußersten Südwesten Berlins in Wannsee:

  • Glienicke gehört zum Weltkulturerbe. Der Landschaftspark Glienicke ist nicht mehr abgesperrt und wird nicht mehr mehr schlecht als recht vom Bezirk verwaltet, sondern wurde endlich in professionelle Hände übergeben, die der Schlösser und Gärten. Er wurde historisch korrekt gärtnerisch gestaltet, Sichtachsen wurden wiedereröffnet. Die Baumpflege ermöglicht sicheres Betreten. Die Anlagen wurden saniert.

Auf der Potsdamer Chaussee, vorbei am Besucherzentrum, an der Pfaueninselchaussee geht es zum Ortsteil Wannsee:

  • Jahrelang haben sich Bürger*innen Sorgen gemacht, weil der Forschungsreaktor am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie ein Risiko darstellte. Nachdem der Reaktor stillgelegt war, blieb die Sammelstelle für radioaktive Abfälle. Endlich hat der Bund Verantwortung übernommen und eine Lösung für das Problem gefunden. Die wichtige Materialforschung wird in Berlin in Adlershof mit Bessy II und demnächst Bessy III und in nationalen und internationalen Kooperationen fortgesetzt.

Auf der B1 bis zur Brücke dann links auf die Straße Am Großen Wannsee:

  • In Heckeshorn entwickelt sich ein Standort für Bildung und Gesundheit u.a. mit der Krankenpflegeschule Wannsee. Die lange Blockade konnte gelöst werden. Auch hier hat sich die Willkommenskultur für Menschen, die Vertreibung und Flucht erleiden mussten, gut entwickelt und das bürgerschaftliche Engagement sorgt für gutes Ankommen und eine schnelle Integration. Die umliegenden Schulen spielen dabei eine wichtige Rolle, die mittlerweile zweisprachig mit Gymnasial- und Sekundarzweig ausgebaute Dreilinden-Schule hat schon Preise für ihre Konzepte gewonnen.

Zurück durch die Straße Zum Heckeshorn und Straße zum Löwen auf die B1, über die Brücke und dann rechts in die Bismarckstraße:

  • Auf dem Gelände des Schülerruderverband am Wannsee konnten wichtige Arbeiten an den denkmalgeschützten Gebäuden vorgenommen werden. Durch ein gutes Brandschutzkonzept und neue sanitäre Anlagen kann das Haus wieder verstärkt für Ruderwanderfahrten als Unterkunft genutzt werden. Da Rudern ein sehr inklusiver Sport ist, sind die Themen Inklusion und Integration am Standort wichtige Bestandteile der täglichen Arbeit mit Schülerinnen und Schülern. Weitere Schulen konnten gewonnen werden, hier und beim Schülerinnen Ruderverband am Ende der Bismarckstraße zu rudern. Die Tradition, historischen Holzbootbau als Handwerk zu erhalten, konnte weitergeführt werden.

Zurück zur B1 und schräg links gegenüber in den Kronprinzessinenweg zum Bahnhof Wannsee:

  • Rund um den S-Bahnhof Wannsee hat sich die Verkehrssituation gut entwickelt. Für die zahlreichen Pendler aus dem Speckgürtel und dem entfernteren brandenburgischen Raum ist ein leistungsfähiges Bahnkonzept entwickelt worden, das nun Schritt für Schritt umgesetzt wird. Das Planungsrecht im Bund wurde entschlackt. Für die letzte Meile, zum Beispiel auch die Anbindung von Heckeshorn, stehen an Verkehrshubs wie dem Bahnhof Wannsee verschiedene Verkehrsmittel wie E-Roller und elektrische Shuttle-Busse zur Verfügung. Wie an allen wichtigen Verkehrsknotenpunkten gibt es wetterfeste und sichere Fahrradabstellplätze für Fahrräder und E-Bikes.
  • Das Haus der Wannseekonferenz gehört zu den authentischen Erinnerungsorten der Planung und Durchführung nationalsozialistischer Vernichtungspolitik. Im berlinweiten Konzept für außerschulische Lernorte, das aus der Stiftung Planetarium heraus koordiniert wird, spielt es eine wichtige Rolle und ist ebenso wie das Jüdische Museum und die Gedenkstättenfahrten nach Ausschwitz fester Bestandteil der schulischen und außerschulischen Bildung in Berlin.

Vom Bahnhof Wannsee nach Norden: Nikolassee, Schlachtensee:

  • Das Befahren und Beparken von Wannseebadweg, Kronprinzessinnenweg und Havelchaussee gehören der Vergangenheit an. Ausnahmen gibt es natürlich für Anwohnende und Beschäftigte oder Menschen mit Behinderung. Aber das Strandbad Wannsee ist trotzdem über öffentliche Verkehrsmittel auch als Shuttleservice exzellent erreichbar. Da alle Berliner*innen einen sehr günstigen Zugang zum öffentlichen Nahverkehr haben, muss auch niemand mehr den Wald zuparken.
  • Nachdem es an unseren Seen immer wieder zu Konflikten kam, hatte die SPD in den 2010er Jahren das Thema aufgegriffen und mit vielen Nutzer*innen der Seen Gespräche geführt. Dabei ist ein Seen-Konzept entstanden, das mittlerweile Schritt für Schritt umgesetzt wird. Wichtig ist der Respekt, aber auch die Information über den Wald, die Seen und Bedürfnisse des Naturschutzes, damit Freizeit, Sport, Erholung und Schutz des Seengebietes vereinbar bleiben. Die Idee eines Verbots von E-Bikes wurde verworfen, denn auch ältere Menschen sollen sich auf ihren Fahrrädern am See bewegen dürfen. Doch ob muskelgetrieben oder mit elektronischer Unterstützung: Das Seeufer ist keine Rennstrecke, der Schilfgürtel kein Badestrand und der Badestrand kein Hundeauslaufgebiet und keine Müllhalde.

Vom Bahnhof Wannsee nach Südosten bis nach Zehlendorf Süd und Lichterfelde West:

  • Die Historische Kommission ist zwar keine Einrichtung des Bezirks, aber wir sind froh, sie hier zu haben. Gerade für eine Stadt wie Berlin mit jahrhundertelanger Einwanderungsgeschichte ist es wichtig, sich mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen und sie als Teil unserer Identität zu begreifen.

Weiter bis zur B1 und links Richtung Zehlendorf:

  • Der Waldfriedhof ist Teil der Erinnerungskultur Berlins und einbezogen in touristische Routen.
  • Das Gelände des Jugendausbildungszentrums JAZ wurde wach geküsst. Hier werden für junge Menschen mit Unterstützungsbedarf Ausbildung, Therapie und Jugendwohnen angeboten.
  • Mit der bevorstehenden Eröffnung der erneuerten Stammbahnstrecke werden auch der Europarc Dreilinden, Düppel mit Museumsdorf und der Veterinärmedizinische Campus der FU besser erschlossen. Auf der anderen Seite ist der Lückenschluss zwischen U-Bahnhof Krumme Lanke und Mexikoplatz fertig. Die Verlängerung der U-Bahn (FU-Bahn) auf der nach Süden frei gehaltenen Trasse ist in Planung, um dem Ziel einer Stadt ohne Individualverkehr nahe zu kommen. Damit sind auch unsere Nachbargemeinden Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf sowie Potsdam mit all ihren Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftseinrichtungen exzellent angeschlossen.
  • Im Museumsdorf Düppel wurde das nötige Gebäude durch das Stadtmuseum errichtet und der Standort entwickelt.
  • Weil die Knesebeckbrücke saniert werden musste, wurde in Verlängerung der Wupperstraße eine Brücke errichtet, erst provisorisch auch für Individualverkehr, aber heute nur für zu Fuß Gehende, Radfahrende und E-Roller. Jetzt ist die Wupperstraßenbrücke eine weitere Verbindung, die uns mit unseren direkten Nachbar*innen in Teltow angenehm verbindet.
  • Lange Jahre war das Industriegebiet an der Goerzallee durch Leerstand und Niedergang gekennzeichnet. Aber der wirtschaftliche Aufstieg Berlins und die verbesserte Verkehrsverbindung – unter anderem als Schienenanbindung über die alte Industriebahn und die baldige Verknüpfung der Staßenbahnsysteme von Teltow und Berlin – haben dem Gebiet neues Leben eingehaucht. Veränderungen bei den Planungsgebieten im Bundesrecht taten ihr übriges wie auch die verbesserte Verkehrsanbindung nach Teltow. Der Druck auf Flächen und die Konkurrenz zwischen Wohnen, Gewerbe und Verkehrs- bzw. Erholungsflächen hat Standorte wie die Goerzallee wieder extrem attraktiv gemacht. Heute bauen wir in Berlin Gewerbe auch wieder höher. Unsere neue Gewerbesiedlungsgesellschaft baut für die kreative digitale Wirtschaftswelt von morgen, die Nähe zum Wissenschaftsstandort und zur Charité am CBF sind hilfreich. Das alte Hochregallager von Krone dient heute der Verteilung von Gütern im Bezirk. Schwere LKW, schon gar mit Dieselantrieb, kommen nicht mehr in unsere Straßen. Vieles wird von unserem lokalen Güterhub direkt und dann mit Wasserstoff oder elektrisch geliefert.
  • In den letzten Jahren sind im Süd-Westen, wie im gesamten Stadtgebiet, neue Formen der Arbeit entstanden, junge Gründer*innen schließen sich zusammen, beleben alte Industriegelände neu, wie zum Beispiel das Goerzwerk. Aber nicht nur dort, inzwischen verzeichnet Steglitz-Zehlendorf etliche Adressen von Co-Working-Spaces, also Orte, an denen sich Arbeitsplätze geteilt werden, Menschen sich über ihre Arbeit austauschen und auch voneinander profitieren. Wir haben für angemessene Gewerbemieten und den Erhalt von Freiräumen zur Entwicklung neuer, kreativer Ideen gesorgt.

Vom Ostpreußendamm bis zur Krummen Lanke, vom Dreipfuhlpark bis zum Schilfluch:

  • Die örtlichen Spielplätze wurden schon in den 2010er Jahren begutachtet und gemeinsam mit der Spielplatzkommission, den Familien, Kindern und Jugendlichen wurden Veränderungen diskutiert und in Gang gebracht. Der Spielplatz an der Calandrellistraße und viele weitere Spielplätze wurden seither umgestaltet und eröffnet. Bei allen Erneuerungen und Sanierungen wurde darauf geachtet, an jedem Standort Angebote für Kinder unterschiedlichster Vorlieben und Beeinträchtigungen vorzuhalten, egal ob der Tastpfad für Sehbehinderte oder die Rollstuhlwippe. Die Zeiten, in denen Spielplätze so gestaltet wurden, dass vor allem Jungs das Terrain beherrschen und sich überwiegend Mädchen mit einigen Randzonen zufriedengeben, sind vorbei. Wenn ein neuer Spielplatz geplant wird, ist das bezirkliche Kinder- und Jugendbüro (KiJuB) beteiligt. Es organisiert Beteiligung in den umliegenden Schulen und Kindertagessstätten, um die Wünsche der Kinder aufzunehmen.
  • Endlich hat der Bezirk, der lange als einziger keines hatte, auch ein Mädchenzentrum. Es braucht Räume, in denen sich Mädchen in all ihren zum Teil schwierigen Lebenslagen im geschützten Raum bewegen und austauschen können.
  • Jugendliche gestalten gerne ihre Umgebung selbst und lernen dabei am meisten – so wie bei den selbst entwickelten Parkour-Anlagen, die Jugendliche sich am Brittendorfer Weg errichtet haben. Dafür brauchen Kinder- und Jugendliche auch Etats, über die sie selbst entscheiden können und Beteiligungsmöglichkeiten wie im Kinder- und Jugendbüro (KiJuB). Diese wurden in unserem Bezirk geschaffen und ausgebaut. Daneben wurden Räume wie die Jugendverkehrsschule, in denen überlebensnotwendige Regeln für den Straßenverkehr gut betreut erlernt werden, finanziell abgesichert.
  • OB Diakonie oder Caritas, ob DRK, AWO oder Paritätischer – Einrichtungen wie das Nachbarschaftsheim an der Wannseebahn sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Berlin hat sich zum Subsidiaritätsprinzip bekannt. Das heißt, dass Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund steht und kein alles diktierender Staat. Soziale Arbeit wird fair finanziert und dafür transparent abgerechnet. In der sozialen Arbeit wird anständig, aber nicht unanständig verdient. In einem vielfältigen Bezirk Berlins brauchen wir verlässliche Strukturen, die mit sich verändernden Kiezen umgehen, die eigene Arbeit an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten, die ermöglichen und nicht bevormunden. Das gilt für Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ebenso wie für die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderung. Unser Bezirk hat sich zu einer transparenten Zusammenarbeit mit den Trägern bekannt und richtet die Angebote im Dialog an runden Tischen auf die Bedarfe aus.

Zurück nach Zehlendorf Mitte:

  • Es ist durch Änderungen im Bundesrecht gelungen, den Schwerlastverkehr aus den Zentren wie Zehlendorf Mitte herauszuhalten. Anlieferungen der Gewerbetreibenden erfolgen weitgehend über kleinere Lieferfahrzeuge, die CO2-frei angetrieben werden. Für die Gewerbetreibenden hat es ebenso wie für das Handwerk Unterstützungsprogramme gegeben, um die Fuhrparks auf Elektro oder Wasserstoffantrieb umzustellen. Die Aufenthaltsqualität hat sich ebenso wie die Sicherheit für zu Fuß Gehende und Radfahrende deutlich erhöht.
  • Nachdem endlich mal Entscheidungen getroffen wurden, wird die Bahn in den nächsten Jahren die Stammbahnstrecke ausbauen und im Zuge der Brückensanierung auch den zweiten S-Bahnausgang zum Postplatz bauen. Der Wochenmarkt auf dem Postplatz hat durch die barriere- und autofreie Umgestaltung viel mehr Platz, ist gut erreichbar und bietet ein hervorragendes internationales und regionales nachhaltiges Angebot. Die SPD auf Bundesebene hat schon viel umgesetzt, damit gesunde, nachhaltige und klimaschonende Ernährung kein Privileg der Gutverdienenden mehr ist. Am Klimaschutz durch nachhaltige landwirtschaftliche Produktion können jetzt viel mehr Menschen und demnächst hoffentlich alle Teil haben.
  • Am Beispiel der Standorte der Stadtbibliothek, die schon lange nicht mehr reine Informationsstätten, sondern soziale Begegnungsorte sind, wird deutlich, dass das alte Denken in Einzelstandorten und isolierten Angeboten vorbei ist. Ressourcen, ganz gleich ob Bibliothek, Volkshochschule, Schulen oder andere bezirklichen Einrichtungen, Einrichtungen freier Träger und Kirchen oder private Galerien, kurz: alle kulturellen und sozialen Angebote werden immer im Kiez zusammen gedacht. Raum ist zu kostbar, um ihn stundenlang leer stehen zu lassen, egal ob Veranstaltungsraum oder Sportstätte. Zugang zu Bildung und Kultur muss überall im Bezirk möglich sein. Daher wurde zum Beispiel in Lichterfelde-Süd für das neue Wohnviertel, die Thermometer- und Woltmann-Siedlung ein neuer Begegnungsraum geschaffen. So kommt das Angebot dort zu den Menschen, wo es an Bildungs- und Freizeitsangeboten oder an Mobilität mangelt. Alles wird vom neuen Haus der Bildung und Demokratie (siehe unten Volkshochschule) koordiniert. Digitalisierung macht Vernetzung und Zugriff von allen Standorten bezirklicher Bildungsarbeit möglich.
  • Durch intelligente Nutzungskonzepte öffentlicher und privater Räume hat auch die Musikschule nun viele Möglichkeiten für ihre Angebote. Das Ziel im Bezirk ist, dass sie alle Familien wahrnehmen können und die Kosten für Musikinstrumente keine Hürde mehr sind: “Jedem Kind ein Instrument” konnte über verschiedene Projekte und Geldgeber*innen realisiert werden, denn wir wissen, wie wichtig kulturelle Bildung und gemeinsames Musizieren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind.
  • Im Rathaus hat der Bezirk seine Hausaufgaben gemacht und seine Finanzen in Ordnung gebracht. Was in Neukölln möglich ist, kann in Steglitz-Zehlendorf nicht unmöglich sein. Es wurde gründlich analysiert, warum der Bezirk finanziell in kurzer Zeit auf Platz 12 der Berliner Bezirke abgerutscht ist. Dabei wurde das Immobilienmanagement besonders ins Auge genommen. Die Verwaltung wurde bürger*innenorientiert neu aufgestellt. Alle bürgernahen Dienste wie z.B. das Bürgeramt und das Ordnungsamt oder das Gesundheitsamt wurden verstärkt. Der Bezirk bekennt sich bis in seine Spitze zu seiner Verantwortung. Die organisierte Verantwortungslosigkeit gehört der Vergangenheit an.
  • Im Schulamt wurden im Rahmen der eigenverantwortlichen Schule viele Aufgaben an die Schulen verlagert. Der Bezirk hat es geschafft, die notwendigen Bescheide für die digitale Anbindung der Schulen zu erteilen und die Maßnahmen in den Schulen, für die er baulich verantwortlich ist, umzusetzen. Wenn nicht, wurde die bauliche Zuständigkeit verlagert. Ein starker landeseigener Dienstleister hat die Schulen aus der digitalen Steinzeit geholt. Das hat nicht nur das Lernen, sondern auch das Arbeiten in Schulen stark verändert. Eine umfassende Transformation des Bildungswesens ist im Gange, bei der alle mitgenommen werden. Berlin ist Zentrum der Erforschung und der Umsetzung der Digitalität im Bildungswesen – dank der starken Forschungseinrichtungen, des Digitalisierungsbeirats und des landeseigenen Netzes.
  • Seit einigen Jahren gibt es im Bezirk tatsächlich eine Schulplanung. Dabei wird nicht mehr von ideologischen Vorlieben ausgegangen, sondern vom artikulierten Bedarf der Familien. Es wurden mehr Sekundarschulplätze geschaffen, die vorher übernachgefragt waren. Es gibt in Steglitz und in Zehlendorf jeweils mindestens einen Gemeinschaftsschulstandort. Schulen kooperieren in den Sozialräumen in Verbünden. Das Schisma zwischen Gymnasien und Sekundarschulen war einmal. Beide haben ihren Platz im Verbund und sind durchlässig.
  • Bei allen Planungen wird die Seniorenvertretung einbezogen. Für einen barrierefreien Bezirk. Für sicheres Gehen. Für altersgerechte Verkehrs- und Wohnangebote.
  • Der Bezirk ist sehr stolz darauf, dass im Krankenhaus Waldfriede das Desert Flower Center immer umfangreicher Frauen, die genitalverstümmelt wurden, helfen kann. Dank des großartigen Engagements von ehrenamtlichen Frauen, dem Einsatz der Klinik und der politischen Unterstützung können wir die Botschaft in die Welt senden, dass diese Form der Menschenrechtsverletzung in unserer Gesellschaft kein Tabu sein darf, dass wir hier weltweit ein Zentrum der Bekämpfung, vor allem aber der Hilfe für betroffene Frauen sind.
  • An der Argentinischen Allee vor der Seniorenfreizeitstätte Hertha-Müller-Haus gibt es jetzt für Senioren, Blinde, Gehörlose und andere eine Ampelanlage mit akustischem und taktilem Signal. Der Bezirk wurde systematisch nach gefährlichen Situationen für zu Fuß Gehende untersucht und diese wurden Stück für Stück beseitigt: Stolperfallen, gefährliche Übergänge, Bordsteine und vor allem Beleuchtung wurden verbessert.

Durch Dahlem und Teile von Lichterfelde-West:

  • Auch der Dreipfuhlpark ist nachhaltiger gestaltet worden. Dabei werden die Interessen von Artenvielfalt und die Erholungsinteressen der Parkbesucher*innen sinnvoll in Einklang gebracht. Bei der Umgestaltung wurden Bürger*innen und nahegelegene Einrichtungen wie die Kita oder die Mühlenauschule beteiligt. Der Park ist jetzt auch mit Fahrrädern, Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen zu durchwegen. Die Bordsteine an Schützallee, Leichhardt- und Ihnestraße wurden abgesenkt, die Ausgänge zur Reichshofer Straße und zum Lützelsteiner Weg und die Anlage zum Pavillion hoch wurden barrierefrei gestaltet. Der Park ist nun auch Teil einer gut befahrbaren Fahrradstrecke mit Anschluss nach Dahlem-Dorf.
  • Truman Plaza (Campus Truman) Quentin-Blake, Wilma Rudolph, Biesalski: Seit Berlin Anfang der 2020er Jahre die Lehrkräftebildung reformiert hat, gibt es Schwerpunktschulen und Schwerpunktcampi für den praktischen Teil der Ausbildung nach finnischem Vorbild. Der Campus Truman ist wegen seiner FU-Nähe aber vor allem auch weil er Sekundarschule, Europaschule und Förderschule umfasst, besonders wichtig. Hier und an weiteren Schwerpunktausbildungsschulen auch in sogenannten Brennpunkten arbeiten Lehrkräfte, wissenschaftlich Lehrende und das landeseigene Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Lehrkräfteausbildung eng zusammen. So lernen Studierende Praxis von Anfang an auf hohem Niveau.
  • Das Alliiertenmuseum ist in den Flughafen Tempelhof umgezogen. Viele im Bezirk bedauern das.  Aber wir wissen, dass das der richtige Standort ist, an dem die Flugzeuge und anderen Exponate bestmöglich bewahrt und ausgestellt werden und dass dort viele Besucher*innen diesen wichtigen Teil der Berliner Geschichte erfahren können. Für die Zukunft des Outpost konnte mit dem Bund verhandelt werden, so dass es nun ein Ort für Kultur, Begegnung und nachbarschaftliches Engagement wird. Die Musikschule kann hier Konzerte geben, aber auch die am Campus Truman liegenden Schulen und die zum großen Teil in den letzten 15 Jahren hierher gezogene Nachbarschaft und die Bewohner*innen der Hüttenwegsiedlung und der Argentinischen Allee, mit sozialem Wohnungsbau und zurückgekauften günstigen Wohnungen, treffen sich und können Kultur genießen und selbst machen. Hier ist ein lebendiges internationales und inklusives Quartier entstanden – zusammen mit den Sportangeboten zum Beispiel im Colesportscenter, der Schwimmhalle, den Jugendeinrichtungen in der Marshallstraße, neuen Kitas, der Wilma-Rudolph-, Quentin-Blake- und Biesalskisschule mit ihren Ergänzungsbauten, um den wachsenden Bedarf zu decken.
  • Nach langen unsicheren und finanziell schwierigen Zeiten hat die Domäne Dahlem eine solide Aufstellung erhalten. In enger Kooperation oder auch als Teil des Stadtmuseums ist sie Motor der Umwelt- und Ernährungsbildung. Zu den Marktfesten kommen nach wir vor Menschen aus ganz Berlin und der Welt.
  • Auf dem Gelände der Alten Anatomie in der Königin-Luise-Straße sind endlich Wohnungen für Studierende entstanden. Fast hätte der Bezirk es unter der vorangegangenen Führung wie bei so vielen Projekten versäumt, die Investoren dazu zu bringen, innovative Konzepte umzusetzen und günstigen Wohnraum zu schaffen. Heute können hier FU-Studierende aus aller Welt wohnen und in Berlin ankommen.
  • Nachdem der Botanische Garten als Teil der FU viel zu lange unterfinanziert war, ist mittlerweile die Bedeutung dieser für Biodiversität und die Grundfragen des Lebens und Überlebens so wichtigen Institution ins Bewusstsein gedrungen. Der Garten mit seinem Erholungswert und kulturellen Angebot hat sein Profil als außerschulischer Lernort weiterentwickelt. Die Sanierung der Gewächshäuser ist Zug um Zug weiter gegangen. Das Botanische Museum wurde neu und auf dem höchsten Stand der Museumsforschung gestaltet, ein Besucherzentrum geschaffen und im Verbund mit anderen Forschungseinrichtungen wie der Biodiversitätsforschungseinrichtung von FU und dem IGB (vom Forschungsverbund im Gold-Standard erbaut) in der Königin-Luise-Straße und Lernorten wie der Domäne Dahlem ist ein weltweit einzigartiges Bildungs- und Forschungszentrum in Dahlem entstanden, das als außerschulischer Lernort auch von Schulen aus ganz Berlin besucht wird, denn Kinder lernen (nicht nur) Bio besser außerhalb des Klassenraums, wenn sie mit allen Sinnen lernen können.
  • Nach dem Umzug des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst ins Humboldtforum nach Mitte waren wir alle sehr traurig. Geblieben ist uns aber das Museum Europäischer Kulturen (MEK), das sich nun in Dahlem mit ausreichend Platz voll entfalten kann. Das Thema Europa passt in unseren Bezirk, denn wo sonst haben wir so viel Zuzug aus dem europäischen Ausland. Das Europafest des Museums hat sich in den letzten Jahren immer größeren Zuspruchs erfreut und viele Menschen aus unserem Bezirk und aus Berlin tragen aktiv dazu bei, Europa in all seiner einzigartigen Vielfalt zu erfahren.
  • Als vor 1900 der Entschluss fiel, das Krongut Dahlem aufzugeben und in Bauland zu verwandeln, entstand neben der Villenkolonie auch die Idee eines Deutschen Oxford. Die Ansiedlung der Bundesanstalt für Materialforschung, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (heute Max-Planck), des Botanischen Gartens und auch des Kerns der Museen Dahlem wurde beschlossen. Viele Nobelpreisträger forschten hier und auch Forscherinnen, die Nobelpreisträgerinnen hätten werden müssen. Jetzt ist mit dem Forschungscampus Dahlem von Staatlichen Museen, Forschungsinstituten und Freier Universität diese Idee noch einmal zur Blüte gekommen. Nach langem Stillstand hat sich der Bund zum Standort bekannt und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in die Lage versetzt, die notwendigen Sanierungen an den Museen Dahlem in Angriff zu nehmen. In den denkmalgeschützten Räumen der Nachkriegsmoderne, wo früher die Mesoamerikanischen Skulpturen zu bewundern waren und die Kinder auf die Schiffe kletterten, werden nun moderne Ausstellungskonzepte entwickelt. Es gibt viele interaktive Angebote für die Bürgerinnen und Bürger.
  • Noch einmal mehr seit der Coronakrise der Jahre 2020/2021 wurde die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation für unser Zusammenleben deutlich. Es reicht nicht, wenn Wissenschaft exzellent forscht. Wissenschaftliche Ergebnisse müssen kommuniziert und diskutiert werden. Bürger*innen müssen Fragen stellen können und so mit daran arbeiten, welche Zukunftsfragen Relevanz haben. Ein solcher Ort ist in Dahlem auf dem besten Weg. Und weil Kooperation und Kommunikation heute in ihrer Bedeutung erkannt werden, gibt es auch das Museumsnetzwerk „natürlich Kultur“. Ende der 2010er Jahre noch als kleines Pflänzchen von engagierten Frauen in den Museen gegründet, die nicht mehr im eigenen Saft schmoren wollten, ist über alle Schwierigkeiten der Finanzierung und der verschiedenen Trägerschaften hinweg ein starkes Netzwerk entstanden, das der Bildung, der Kommunikation und auch der touristischen Entwicklung im Bezirk zugutekommt.
  • Gerade weil die Bedeutung des Standortes für Kultur und Wissenschaft so gewachsen ist und weil so viele Menschen zu uns kommen, hat auch die Bedeutung der Debatten über unsere koloniale Vergangenheit zugenommen. Taku-, Lans- und Iltisstraße im Umfeld des ehemaligen Völkerkundemuseums stehen für diese aggressive koloniale Vergangenheit und für die Aneignung von Kulturgütern. So hat auch die Debatte über diese Straßennamen und über die Restitution von Kulturgütern aus Berliner Sammlungen die letzten Jahre bestimmt. Bei Taku- Lans- und Iltis kam es durch veränderte Mehrheiten in der Bezirksverordnetenversammlung endlich zur Umbenennung und es waren genug wirklich verdienstvolle Frauennamen zu finden. Leider konnten wir keine Clara-Immerwahr-Straße bekommen, denn es gibt schon eine in Marzahn. Gerne hätten wir in Dahlem an diese mutige Wissenschaftlerin erinnert, die sich aus Protest gegen die Giftgasentwicklung ihres Mannes Fritz Haber im Garten des Institus zwischen Van’t-Hoffstraße und Faradayweg erschoss. Aber an Emmy Schweitzer, die für den Erhalt der naturräumlichen Gestalt Dahlems mit verantwortlich zeichnete, können wir nun erinnern.
  • Neben der kolonialen hat auch die antisemitische und nationalsozialistische Vergangenheit ihre Spuren im Straßenbild hinterlassen. Es gab eine Debatte um den ehemaligen Nuntius und späteren Papst Pacelli. Letzten Endes haben wir heute eine Pacelliallee der historischen Erinnerung, die den St. Annenfriedhof und das Martin-Niemöller-Haus ebenso umfasst wie das Gelände der ehemaligen Villa Wilhelm Wertheim und anderer arisierter jüdischer Grundstücke. An diesen Informationen kommt niemand mehr vorbei und so ergänzen sie unsere Stolpersteine, die wir so zahlreich in unserem Bezirk pflegen. Noch immer sind wir froh und dankbar, dass sich verdienstvolle Menschen viele Jahre gegen die damals herrschende Bezirkspolitik für die Spiegelwand einsetzten, an der wir uns immer noch mehrfach im Jahr erinnern.
  • Auch in der Fortsetzung der Exzellenstrategie des Bundes konnte die Freie Universität im Universitätsverbund mit Humboldt-Uni, TU und Charité wieder erfolgreich sein. Der Verbund hat sich bewährt. Trotzdem hat die FU ihr eigenständiges Profil erhalten und ist vielfältig und agil (siehe auch Vision für Wissenschaft und Forschung in Berlin).
  • Auch die Berliner Hochschulen hatten 2020 einen großen Sanierungsstau. Eine Untersuchung der TU hatte für die Sanierung einen Betrag von über 5 Milliarden Euro veranschlagt, die durch neue Anforderungen an Klimaschutz und steigende Preise nicht annähernd ausreichend waren, um die Berliner Wissenschaftseinrichtungen zukunftsfest zu machen. In den 2020er Jahren wurde ein Hochschulbau- und Sanierungsplan erarbeitet, der für alle Wissenschaftsstandorte ein Konzept beinhaltet. Ein besonderes Beispiel ist der FU-Physikstandort. Die Sanierung war hier wegen der Großgeräte und der Bausubstanz besonders schwierig. Trotzdem wurde sie in Angriff genommen. Die Hochschulen dürfen weitgehend in eigener Verantwortung bauen und sanieren und dabei innovative Ideen zum Beispiel für CO2-Freiheit auf Grund einer Innovationsklausel im Baurecht direkt umsetzen. So kann Berlin seine Forschungsstärke direkt in die Realität umsetzen.
  • 2023 hat das FUBIC, das Gründungszentrum an der FU, seine Eröffnung gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt war die SPD Steglitz-Zehlendorf seit 2005 also fast 20 Jahre mit diesem Thema beschäftigt – zunächst unsere AG Wissenschaft, dann unsere Stadträtin Barbara Loth, dann ich als Abgeordnete seit 2011. Das Grundstück in der Fabeckstraße konnte gesichert werden und seitdem plante und baute die Wista. Nun endlich werden die zahlreichen Ausgründungen aus der FU, die von Profund innovation begleitet werden, noch besser unterstützt und können wissenschaftsnah ihre Entwicklung betreiben. Dieses „Ökosystem“ ist für erfolgreiche Entwicklung absolut entscheidend. Zusammen mit Adlershof und der Urban Tech Republic in Tegel ist Berlin damit auf dem erfolgreichen Pfad neuer wissenschaftsbasierter Arbeitsplätze noch weiter gekommen.
  • Mit dem Zuse Institute Berlin (ZIB) beherbergt der Bezirk das einzige immer noch rein landeseigene Forschungsinstitut. Hier ist nicht nur einer der größten Supercomputer der Welt in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt worden. Hier ist der wichtigste Standort des Berlin-Brain, des Gedächtnisses unserer Stadt. Weitere kleinere Standorte sind in Adlershof, Mitte und Charlottenburg. Ohne die Rechenleistung am ZIB wäre die Optimierung unseres Verkehrs nicht in der Weise gelungen. Viele weitere Innovationen verdanken wir der Mathematik und der Informatik. Am ZIB werden neben den Daten des Bibliotheksverbundes und vielen anderen wichtigen Daten auch der Lernraum für die Berliner Bildungseinrichtungen unterhalten, in dem sich heute alle Schüler*innen und Lehrer*innen mit ihren Zugangsdaten über ihre Endgeräte in eine sichere und doch freie Lernumgebung schalten können.
  • Der Breitenbachplatz, einst geplant als das Tor zu Dahlem, war Opfer der autogerechten Stadt. Inzwischen ist die Autobahnbrücke zurückgebaut und der Platz wiederhergestellt mit hoher Aufenthaltsqualität, Gewerbe rund um den Platz und in den Läden an der Künstlerkolonie sowie seinen sozialen Funktionen für die Nachbarschaft. Er ist auch Teil einer wichtigen Radroute von Dahlem nach Schöneberg und Mitte.

Vom Breitenbachplatz nach Südwesten durch Steglitz:

  • Die Schildhornstraße, ehemals eine der am stärksten befahrenen Straßen Berlins mit hoher Schadstoffkonzentration, kann langsam wieder gefahrlos bewohnt und belebt werden.
    Der Bierpinsel hat als Treffpunkt für die Anwohner*innen, Gewerbetreibenden und oft auch den Gewerbebeirat für den inhaber*innengeführten Einzelhandel in Steglitz-Zehlendorf neue Verwendung gefunden. Hier findet Wirtschaftsförderung für die Entwicklung des Einzelhandels statt. Wir treffen auf die Schloßstraße, in der dank großflächiger Verkehrsberuhigung wieder gefahrlos Fahrrad gefahren, flaniert und eingekauft werden kann. Der Einzelhandel hat intelligente Konzepte für die Verknüpfung von Online-Handel, Lieferung nach Hause und Einkaufserlebnis gefunden, die von der Wirtschaftsförderung unterstützt werden. Aushandlungsprozesse zwischen den unterschiedlichen Interessen werden professionell begleitet. Der Gewerbebeirat ist mit der Bezirkspolitik überparteilich verknüpft. Er hat Antragsrecht im zuständigen Ausschuss der Bezirksverordnetenversammlung und, mittels Entsendung einer Sprecherin oder eines Sprechers, auch Rederecht.
  • Dank gesetzlicher Initiativen auf Bundesebene ist es mittlerweile möglich, durch eine Begrenzung der Gewerbemieten auch in Einkaufsstraßen wie der Schloßstraße und ihren Nebenstraßen eine attraktive Vielfalt zu erhalten. Neben den großen Kaufhäusern und Centern bieten kleine individuelle Geschäfte viel Regionales, Künstlerisches und Handwerkliches, Nachhaltiges und Gesundes. Erschlossen wird diese Top-Einkaufsadresse im Südwesten Berlins über die U-Bahn, die nach den Planungen der 1980er Jahre nun weiter geplant und gebaut wird, U9 nach und U10 nach Lankwitz, über die S-Bahn und vielfältige Sharing-Angebote. Auch hier gibt es sichere Abstellmöglichkeiten für Fahräder.
  • In der Mittelstraße in Steglitz gibt es immer noch die Griechische (Hellenische) Gemeinde. Anfang der 2020er Jahre stand mit dem Verkauf des Hauses der Verlust dieser für viele tausend griechischstämmige Menschen in Berlin wichtigen Einrichtung zu befürchten. Durch unsere Unterstützung konnte die Hellenische Gemeinde das Haus und damit die sozialen Angebote sichern.
  • Für die breite Schneise der Bundestraße 1, Bahn und Autobahn (Westtangente) werden Konzepte für die Zukunft diskutiert. Ziel ist es, möglichst viel Fläche für die Menschen zurück zu gewinnen und gleichzeitig eine hochleistungsfähige Verkehrsinfrastruktur zu erhalten. Zum Beispiel ist es geplant, den Tunnel Drakestraße zurückzubauen und damit Flächen für studentisches Wohnen zu schaffen.
  • Im Bezirk gibt es viele Schulen in freier Trägerschaft, sogenannte Privatschulen. Ein großer alteingesessener Schulträger ist die Private Kant-Schule. Es gibt aber auch zahlreiche Neugründungen mit verschiedenen pädagogischen Konzepten. Dadurch hat das Schulsystem Reformeifer und neue Ideen erhalten, und daher wurden diese Schulen in den letzten Jahren auch unterstützt. Allerdiungs achten wir darauf, dass keine soziale Entmischung entsteht. Dann alle Kinder haben ein grundgesetzlich garantiertes Recht auf freie Schulwahl, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Heute gehen sehr viel mehr Kinder aus einkommensschwächeren Elternhäusern auf Schulen in freier Trägerschaft, denn auch diese Kinder haben ein Recht darauf, auf Schulen mit von den staatlichen Schulen abweichenden Konzepten zu gehen, auch wenn diese heute vielfältiger sind.
  • Die Albrechtstraße mit neuem Zentrenkonzept – durch lokal betriebene und lokal vertreibende Gewerbeplattformen wird der Einzelhandel gestützt.
  • Für die Querverbindungen, zum Beispiel nach Südende, rückt ein leistungsfähiges Straßenbahnnetz im Südwesten Berlins immer näher. So können Standorte wie der Insulaner mit seinen Freizeitangeboten, dem Planetarium und dem neuen Lernort für die Mathematik und Naturwissenschaften oder das Haus der Musik der Musikschule Leo-Borchard bald problemlos und schnell aus dem Bezirk erreicht werden.

Von Steglitz nach Süden Lichterfelde-Ost und Lankwitz:

  • Trotz guter Konjunktur suchen Menschen einen Arbeitsplatz. Das gibt es auch in Steglitz-Zehlendorf immer noch Jugendliche ohne Schulabschluss und Menschen, die Unterstützung brauchen. In guter Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, Jobcenter und Jugendberufsagentur wurden weitere Angebotsstrukturen wohnortnah in Stadtteilzentren und Nachbarschaftstreffpunkten geschaffen. In unserem Bezirk wirken viele gute Netzwerkstrukturen, die Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Wir schätzen diese Angebote in ihrer Kompetenz, eben weil sie den Bürgerinnen und Bürgern in jeder Lebenslage unkompliziert zur Seite stehen.
  • Der Campus Benjamin Franklin der Charité nimmt dank der Planungen der Charité aus dem Jahr 2020 immer mehr Fahrt auf.
  • Sicherheit ist ein Fakt und ein Gefühl. Zwar wurden in den Sparjahren Berlins viele Standorte geschlossen. Trotzdem ist die Polizei immer erreichbar. Onlinewachen und die Wiedereinführung der Kontaktbereichsbeamten haben das Sicherheitsgefühl deutlich erhöht. In der Polizeidirektion 4 wird aufgeklärt und bürgernah kommuniziert. Durch die konsequente Verfolgung der organisierten Kriminalität (auch sogenannte Clankriminalität) ist die Sicherheit vor Wohnungseinbrüchen, Fahrraddiebstählen und anderen Delikten deutlich gestiegen. In Berlin ist es viel schwieriger geworden, Geld zum Beispiel durch Immobilienkäufe zu waschen. Die Karriere in der OK ist deutlich weniger attraktiv, weil Protzkarren schnell beschlagnahmt werden und das Geld ausgeht. Aber auch auf nationaler und internationaler Ebene hat man erkannt, dass man mit der Verhinderung der Geldwäsche an internationalen Finanzplätzen viele Übel an der Wurzel packen kann.
  • In Steglitz und Zehlendorf gibt es immer noch Heimatvereine und Heimatmuseen. Das Wort Heimat finden viele Menschen gut. Es gibt Wärme und Zugehörigkeit. Wir wollen den Heimatbegriff nicht abschaffen. Wir wollen, dass alle Menschen, die hier ihre Heimat suchen und finden, diese Zugehörigkeit empfinden können. Dazu ist es gut, sich mit der Geschichte der Kommune auseinanderzusetzen. Wir haben aktiv dafür geworben, dass sich viele Menschen in der lokalen Geschichtsarbeit engagieren und dabei Spaß haben.
  • Was lange blockiert wurde, ist jetzt Realität: Die OSZs im Bezirk wie Louise-Schroeder und Peter-Lenné konnten mit Sekundarschulen ohne gymnasiale Oberstufen sogenannte Verbundoberstufen gründen. Wir wussten seit längerem, dass die Verzahnung von Oberstufen und Mittelstufen ein ganz wichtiger Faktor für den Erfolg der Schüler*innen beim Abitur ist.
  • Seit Anfang der 2020er Jahre gibt es erstmals in Steglitz-Zehlendorf ein Quartiersmanagement in der Thermometersiedlung. Neu war auch der Quartiersrat, in dem die Wohnbevölkerung vertreten ist und der mit über Schwerpunkte für mindestens fünf Jahre entscheidet. Dass sie gefragt werden und mitbestimmen können, ist für viele Menschen eine neue Erfahrung. Aber demokratische Beteiligung bedeutet, dass die Gesellschaft in ihrer Vielfalt zu Wort kommen kann und dass alle gehört werden.
  • Ein großes Problem des öffentlichen Nahverkehrs war immer, dass der Verzicht auf das Auto am Berliner Stadtrand schwierig war, weil es keinen Außenring gab. In Zukunft werden die Strecken zwischen S25/26 und der S2 von den S-Bahnhöfen Osdorfer Straße oder Lichterfelde-Süd über Strecken wie die Hildburghauser Straße nach Osten zur S2 Buckower Chaussee oder nach Westen Richtung Teltow/Zehlendorf verbunden.
  • Die Überreste des Stalag III D wurden als Gedenkort gesichert, der an die dort inhaftierten Kriegsgefangenen erinnert, auch wenn das Gelände vom Bund verkauft und nun in Privatbesitz ist. Die Verantwortung für die Erinnerungsorte durch den Verkauf ist nicht erloschen. Gerade weil die Gräuel überall in der Nachbarschaft geschahen, müssen wir sie auch in der Nachbarschaft erfahren können. Daher wurden gute pädagogische Konzepte zu Zugang und Ausstattung sowie zur Instandsetzung der Räumlichkeiten und dem Erhalt der einzigartigen Originalbaracke und zur Träger*innenschaft entwickelt.
  • Die Volkshochschule wurde auch in unserem Bezirk zum Haus für Bildung und Demokratie, zum Zentrum eines Netzwerks lebenslangen Lernens und der Demokratieförderung. Die Erwachsenenbildung wurde in der Verfassung verankert und als vierte Säule des Bildungssystems gestärkt, was auch mit dem Ausbau und der sozialen Absicherung der Beschäftigung einher geht. Grundlagen sind das Anfang der 2020er Jahre verabschiedete Gesetz zur Stärkung des demokratischen Gemeinwesens und das „Berliner Haus für Bürgerbeteiligung und digitale Bildung“. Einbezogen wurden Bibliotheken, die Landeszentrale für politische Bildung, kommunalpolitische Bildungswerke, die Familien- und Stadtteilzentren und Freiwilligenagenturen sowie andere außerschulische Lernorte wie Museen und wissenschaftliche Einrichtungen, damit in einer vielfältigen, digitalen Stadt und einer sich schnell verändernden Welt alle Menschen eine Chance haben, mitzumachen und das eigene Leben zu gestalten. Um in Quartiersräten, Gewerbebeiräten, bei der Gestaltung des Bürger*innenhaushalts oder anderen Formen von Beteiligung und Engagement mitzumischen, brauchen Menschen Unterstützung.
  • Auch wenn wir die vollständige Inklusion als Zielbild verfolgen, gibt es noch die Peter-Frankenfeld-Schule und das ist gut so. Leider gibt es immer Kinder, die mit schweren Einschränkungen im Bereich der geistigen Entwicklung oder mit schweren psychischen Erkrankungen leben müssen. Das Thema ist umstritten. Trotzdem bin ich der Auffassung, dass wir bei aller Inklusion auf Schulen wie Peter-Frankenfeld und auf Psychatrieschulen wie Josephinchen, die in unserem Bezirk Aufnahme gefunden hat, nicht verzichten können.
  • Seit 2021 gibt es die Initiative „Berlin bewegt sich“ im Gemeindepark Lankwitz. Bewegung ist von hoher Bedeutung für die Gesundheit. Öffentliche Sportflächen sind, jenseits der Vereinsflächen, für eine gemischte Nutzung aller Generationen hergerichtet worden. Nachbarschaften und Freizeiteinrichtungen sind mit einbezogen.
  • Es gibt mindestens ein weiteres Stadtteilzentrum im Bezirk. Damit wurden Möglichkeiten des Engagements in der Nachbarschaft ausgebaut, die für Hilfe zur Selbsthilfe so zentral ist. Stadtteilzentren sind die Orte, wo die Nachbarschaft sich trifft, sich austauscht über zukünftige Entwicklungen. Dort werden gleichzeitig Kompromisse erarbeitet, denn Beteiligung bedeutet immer Interessen auszugleichen.
  • Das Rathaus Lankwitz ist nun schon seit über zehn Jahren ein sportlicher Jugendtreffpunkt.

2 Gedanken zu „Meine Vision für Steglitz-Zehlendorf 2030 #enkeltauglichePolitik #generationengerecht

    1. Vielen Dank für das Kompliment! Da ich schon immer hier wohne, kenne ich den Bezirk sehr gut. Wo Änderungen dringend nötig sind, ist eigentlich mit Händen zu greifen. Und ja, es war dann doch eine Menge Arbeit, alles zusammenzutragen. Bitte gern die Nachbarinnen und Nachbarn auf meine Zusammenstellung hinweisen!

      Herzliche Grüße

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