Abnehmende Studienbewerberzahlen an Berliner Universitäten

Abnehmende Studienbewerberzahlen an Berliner Universitäten

Die Einschätzung, dass im Vergleich zu den Vorjahren die Bewerbungen auf Studienplätze an den Berliner Universitäten deutlich zurückgegangen sind, wurde durch die Antwort des Senats auf meine schriftliche Frage im November bestätigt (Schriftliche Anfrage Abnehmende Studienbewerberzahlen).

In nahezu allen Studienbereichen und Abschlussarten (bis auf die Studiengänge der Kunsthochschulen) sind die Bewerbungen rückläufig. Besonders stark ausgeprägt ist dieser Rückgang in den Geisteswissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften, vor allem  in den Studiengängen mit Lehramtsoption. Um durchschnittlich 50 bis 70% sind die Bewerbungen in diesen Fächergruppen zurückgegangen. So sind 2022 bei der Freien Universität im Studium der Mathematik mit Lehramtsoption 433 Bewerbungen weniger eingegangen als 2019, dies entspricht einem Rückgang von 88%! An den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) ist der Rückgang nicht gleich stark ausgeprägt. Durchschnittlich 35% weniger Bewerbungen verzeichneten die Fächergruppen der Ingenieurswissenschaften, Gesundheitswissenschaften sowie der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Eine kompakte Zusammenfassung der Antwort auf meine schriftliche Anfrage berichtete der Tagesspiegel.

Der Rückgang kann teilweise durch den demografische Wandel und der Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren in vier Bundesländern erklärt werden. Aber auch die finanziellen Kosten, die mit einem Studium in Berlin einhergehen, halten viele Studieninteressierte von einer Bewerbung ab. Berlin muss auch für Studierende bezahlbar bleiben! Gerade Studierende der ersten Generation verfügen oft nicht über ausgeprägte finanzielle Mittel. Der Aufstieg durch Bildung findet aber nach dem Abitur in einem Studium an einer Berliner Universität seine wichtige Fortsetzung. Die Absolvent*innen der Universitäten sind die Fachkräfte, die unsere Stadt braucht, um sich den Herausforderungen und Problemen der Zukunft zu stellen.

Als wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD Fraktion im Abgeordnetenhaus setze ich mich deshalb insbesondere dafür ein, dass Mieten, Mobilität und soziales Leben in Berlin für Studierende aller Gesellschaftsschichten attraktiv und bezahlbar bleiben.

 

 

 

 

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