Digitale Lernmittelfreiheit fördern mit Sozialfonds für Studierende

Digitale Lernmittelfreiheit fördern mit Sozialfonds für Studierende

Seit den Einschränkungen der Corona-Pandemie sind Onlinelehre und hybride Veranstaltungen an den Hochschulen etablierte Lehrformate. Dafür müssen Studierende sich aber auch die notwendige technische Ausstattung besorgen und dies führt zu finanziellen Belastungen, die sich viele Studierende nicht leisten können. Während der Pandemiesemester gab es hierfür einen „Fonds zur Teilhabe am Online-Campus Berlin“, der Studierenden und Lehrkräften auf Antrag eine finanzielle Unterstützung gewährte. 7000 Anträge wurden bis zum Ende des Fonds am 30.09.2021 bewilligt.

Aber auch nach der Pandemie benötigen Studierende Unterstützung, wenn es um die Ausstattung mit technischen Geräten für die Onlinelehre geht. Hierfür stellte das Abgeordnetenhaus im Haushalt 2022/23 finanzielle Mittel in Höhe von 300.000€ zu Verfügung.

Auf meine Frage im Ausschuss für Wissenschaft und Forschung am 23. Januar 2023 versicherte mir die Senatsverwaltung, dass der Fonds beim Studierendenwerk eingerichtet wird und die Mittel zielgenau den Studierenden auf Antrag und Nachweis der Bedürftigkeit zur Verfügung gestellt werden. Allerdings sei der Fonds keine Wiederauflage des Technikfonds der Coronapandemie, sondern nur temporär und für die Erstausstattung von Studienanfänger*innen ausgelegt.

Der Fokus auf eine Erstausstattung für Erstsemester und Studienanfänger*innen lässt jedoch diejenigen Studierenden außen vor, die bereits im Studium sind und vom vorherigen Technikfonds nicht unterstützt werden konnten.

Etablierte Online- und Hybridlehre bedeutet, dass auch zukünftig diejenigen Studierenden, die sich eine technische Grundausstattung finanziell nicht leisten können, unterstützt werden müssen.

Natürlich sollte das BaFöG entsprechend bemessen sein, um Studierenden auch technische Lernmittel zu finanzieren. Der Anspruch einer digitalen Lernmittelfreiheit für alle Studierenden bedeutet aber auch, weiter nach dauerhaften und sozial gerechten Konzepten und Lösungen auch auf Landesebene zu suchen.

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