Semesterstart wegen Coronavirus verschoben

Semesterstart wegen Coronavirus verschoben

Derzeit werden täglich zahlreiche Veranstaltungen wegen der aktuellen Risikosituation durch das Coronavirus abgesagt. In Berlin sind Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden bis zum Ende der Osterferien untersagt. Auch die Uni soll in diesem Jahr später starten: Die Senatswissenschaftsverwaltung hat den Beginn der Vorlesungszeit auf den 20. April verschoben und rechnet sogar mit einer weiteren Verschiebung. Die strengen Maßnahmen sind notwendig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. “Die Situation wegen des Coronavirus ist ernst. Panikmache ist aber ein schlechter Ratgeber. Deshalb begrüße ich die Sofortmaßnahmen für unsere Hochschulen und ihr besonnenes Vorgehen”, betont Ina Czyborra.

Sie verweist darauf, dass auch jede und jeder selbst etwas tun kann, um sich und andere zu schützen. “So ist zum Beispiel auf eine gute Händehygiene zu achten, aufs Händeschütteln sollte verzichtet werden. Das jedenfalls empfiehlt das Robert-Koch-Institut”, berichtet Ina Czyborra. “Das RKI leistet hervorragende Arbeit. Es erfasst kontinuierlich die aktuelle Lage und schätzt das Risiko für die Bevölkerung ein. Ich bin dankbar, dass wir solch ein renommiertes Institut in Berlin haben und auf seine Expertise zurückgreifen können.” Aktuell schätzt das RKI die Gefährdung für die Gesundheit der hiesigen Bevölkerung als mäßig ein. Diese Gefährdung variiere aber von Region zu Region, heißt es. Die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheitsverläufe nehme mit zunehmendem Alter und bestehenden Vorerkrankungen zu.

Die Ausbreitung des Coronavirus beschleunigt sich ständig selbst – zuerst gibt es sehr wenige Infizierte, dann steigt die Zahl sprunghaft an. Um eine Situation wie In Italien zu verhindern, gelten deshalb nun bundesweit strenge Maßnahmen. Es geht auch darum, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. So hat der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller mit den staatlichen Hochschulen Berlins und nach Beratung mit Gesundheitsexperten der Charité Sofortmaßnahmen beschlossen. Eine ständige Taskforce unter der Leitung von Staatssekretär Steffen Krach wird eingerichtet, in der Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulen und außeruniversitären Institute regelmäßig über weitere Schritte beraten.

Die Sofortmaßnahmen en detail:

  • Sofortige Absage aller Konferenzen, Tagungen und Veranstaltungen in der aktuellen vorlesungsfreien Zeit sowie für die Vorlesungszeit im Sommersemester 2020 (bis 20.07.2020). Das gilt auch für Veranstaltungen Dritter.
  • Sofortige Absage aller Präsenzlehrveranstaltungen, die aktuell in der vorlesungsfreien Zeit durchgeführt werden. Eine Umstellung auf Online-Formate wird von den jeweiligen Hochschulen geprüft.
  • Die Hochschulen werden angehalten, alle Prüfungstermine bis 20.07.2020 unter Berücksichtigung der aktuellen Risikolage auf Durchführbarkeit gemäß den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu prüfen. Die Abstimmung zur Durchführbarkeit von Staatsexamina erfolgt mit den jeweils zuständigen Senatsverwaltungen für Justiz, Gesundheit und Bildung. Laufende und geplante Praktika als Teil des Studiums richten sich nach den Vorgaben der jeweiligen Einsatzeinrichtungen.
  • Der Beginn der Vorlesungszeit der Hochschulen wird auf den 20.04.2020 verschoben. Die Hochschulen bereiten Maßnahmen vor, um notwendige Verschiebungen von Lehr- und Prüfungsveranstaltungen oder Verkürzungen von Semestern zu begegnen (bspw. Blockseminare, Online-Formate etc.).
  • Sonstige Funktionen wie der Forschungsbetrieb, die Verwaltung sowie Bibliotheken sollen zunächst weiterhin aufrechterhalten werden.
  • Alle Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Beschäftigte der Wissenschaftseinrichtungen, die aus vom RKI eingestuften Risikogebieten zurückkehren, werden aufgefordert eine 14-tägige Selbstquarantäne einzuhalten.
  • Dienstreisen, Studien – und Forschungsaufenthalte in vom RKI eingestuften Risikogebieten werden nicht genehmigt.
  • Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden aufgefordert, entsprechende Maßnahmen an ihre Mitglieder zu kommunizieren und der jeweiligen aktuellen Situation laufend anzupassen. Die Pandemiepläne der Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden aktualisiert, sofern noch nicht erfolgt.

Mit der Charité-Universitätsmedizin Berlin sowie dem Studierendenwerk Berlin werden gesonderte Maßnahmen verabredet.

Website des Robert-Koch-Instituts zum Coronavirus

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