Frauenpolitischer Empfang: “Berlin bleibt emanzipiert.”

Frauenpolitischer Empfang: “Berlin bleibt emanzipiert.”

13730892_1245188418838937_8313970566287497058_oGleicher Lohn für gleiche Arbeit. Gleiche Karrierechancen. Schutz und Hilfe im Krisenfall und bei Gewalt. Beteiligung an Planungsprozessen. Gerechte Bezahlung in Frauenprojekten. Zeitpolitik. Dies sind die drängendsten frauenpolitischen Herausforderungen, so Dr. Ina Czyborra in ihrem Grußwort beim diesjährigen frauenpolitischen Empfang im Berliner Zoo. Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) und der SPD Berlin trafen Vertreterinnen aus Betrieben, Wirtschaft, Kultur und Frauenorganisationen sowie Frauenprojekten am 13. Juli 2016 die SPD-Kandidatinnen für das Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen bei der Berlin-Wahl im September – Motto: Berlin bleibt emanzipiert.

Bericht über den Empfang auf der Website der SPD Berlin

Das Grußwort von Dr. Ina Czyborra, der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion,  können Sie hier lesen (es gilt das gesprochene Wort):

“Liebe Frauen, sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Genossinnen!!

“Was junge Frauen wollen!” ist der Titel einer neuen Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Und die Antwort ist ziemlich einfach: Gleiche Bezahlung. Gleiche Karrierechancen. Sie sind genauso gut ausgebildet wie junge Männer und trotzdem verdienen sie weniger und wenn dann die Frage nach dem Kind kommt, liegt es quasi in der ökonomischen Vernunft, wer zurücksteckt. Das wollen sie aber nicht!

Deshalb ist das Lohngerechtigkeitsgesetz von Manuela Schwesig so wichtig. Deshalb ist es wichtig, dass aktive Gleichstellungspolitik in dieser Stadt fortgesetzt wird. Führende Köpfe des politischen Mitbewerbers bestreiten gern, dass wir das Landesgleichstellungsgesetz brauchen. Doch genau das ist es, was junge Frauen wollen – gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit und gleiche Aufstiegschancen. Und gerade die Frauen, die unten in der Lohnpyramide stehen, die vielen, die kaum am Monatsende über die Runden kommen und die Kinder auch noch alleine durchbringen – sie wollen für ihre Knochenarbeit gleichen Lohn. Da können wir auch in Berlin noch viel tun, nämlich ganz genau hinsehen, wo wir Frauen in typischen Berufen schlechter bezahlen als Männer in typischen Männerberufen, obwohl sich auch Frauen zum Beispiel in den Pflegeberufen frühzeitig von ihren Bandscheiben verabschieden müssen.

Wir sind in Berlin Vorreiter auch bei der Überprüfung der Lohngerechtigkeit. Aber vieles ist für das Land Berlin noch zu tun.

Auch in der Berliner Wirtschaft sind viele Unternehmen weiter als anderswo. Sie brauchen die jungen Frauen mit ihren Kompetenzen als Fachkräfte und sie wollen sie auch. Hier ist es wichtig, gemeinsame Initiativen fortzusetzen und zu unterstützen. Um so mehr als an der Spitze der IHK jetzt eine Frau steht.
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Bei der Gelegenheit: Liebe Start-ups, wir finden Euch ganz toll. Wir sind stolz, dass Ihr Berlin so attraktiv findet! Aber bei der Lohngerechtigkeit habt Ihr Nachholbedarf. Bei Euch ist das GenderPayGap größer als im Durchschnitt. Ihr seid doch modern und innovativ, aber in Sachen Frauenbeschäftigung läuft Euch so manches traditionelle Handwerksunternehmen den Rang ab. Fragt doch auch mal, was junge Frauen wollen. Vielleicht steckt da sogar das eine oder andere Geschäftsmodell.

Sorge macht mir auch, dass es schon bei den Studienjobs eine große Lohnlücke zu geben scheint. Wenn die Studentin deutlich mehr für ihre Miete arbeiten muss als der Student, dann kann von Chancengleichheit schon im Studium keine Rede sein. Dass sich die Befristung und die prekäre Beschäftigung in der Wissenschaft äußerst negativ auswirkt, bedarf keiner Erwähnung. Exzellenz ohne Familie sollte nicht die Perspektive für Berlin sein.

Während junge Frauen viele Entscheidungen noch vor sich haben, haben andere sie längst getroffen und sich oft den herrschenden Verhältnissen gebeugt. Da gibt es gut ausgebildete Frauen, die gerne nach einer Familienphase noch mal durchstarten wollen, die mit 50plus ein großes Potential für Berlin sein können.. Deshalb finde ich es gut, dass die SPD ein Programm ins Leben rufen will, dass ihnen den Quereinstieg in den Öffentlichen Dienst erleichtert.

Wenn Berlin die beste Stadt für Frauen sein will, um hier zu leben, zu arbeiten und eine Familie zu haben, muss die Frage gestellt werden, wie das Zusammenleben organisiert wird, wieviel Zeit es kostet, den Alltag zu bewältigen. Wie wohne ich? Welche Wege muss ich schaffen? Wie geht das mit den Öffentlichen, mit dem Rad? Stimmen die Fahrpläne mit Arbeitszeit und Kitaschluss überein? Kann ich mich darauf verlassen? Und wenn der Bus wieder mal ausfällt? Wir müssen über Zeit und Zeitpolitik nachdenken. Die Probleme mit der Zeit gilt es anzupacken.

Aber auch: Wo finde ich Schutz und Hilfe im Krisenfall? Wo bei Gewalt? Wir haben die Gewaltschutzambulanz massiv ausgebaut. Die Fraueninfrastruktur ist nach langer Zeit finanziell wieder etwas besser ausgestattet, um steigende Kosten etwas abzufedern. Auch hier müssen wir auf die wachsende Stadt reagieren, und hier müssen wir für gerechte Bezahlung sorgen.

Und als letzter Punkt: Wenn es um die Beteiligung der Bevölkerung geht, müssen wir uns immer fragen: Wo sind die Frauen? Das ist der Kern von Gender Mainstreaming, das brauchen wir in den Bezirken und in der Stadtplanung. Wo sind die Frauen? Die alten, die jungen, die geflüchteten, die Start-up Gründerinnen und die, die zu Mindestlohn schuften? Was wollen die Frauen und geht es ihnen gut in dieser Stadt?

Wenn wir uns das jeden Tag fragen und entsprechend handeln, dann wird diese Stadt jeden Tag ein wenig gerechter und humaner.”

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