Kundgebung “Neukölln bleibt bunt”
In der Nacht zum 9. Februar 2017 wurde auf das Auto von Claudia v. Gélieu ein Brandanschlag verübt. Diese Tat reiht sich ein in eine Serie von mehr als zwanzig Nazi-Anschlägen in Neukölln in den letzten Wochen. Am 14. Januar 2017 wurde nachts das Auto der Neuköllner DGB-Kreisverbandsvorsitzenden, SPD-Abgeordneten in der Neuköllner BVV und Gruppenleiterin der Neuköllner Falken Mirjam Blumenthal in Brand gesetzt. Im Dezember waren in der Buchhandlung Leporello die Schaufensterscheiben durch Steinwürfe stark beschädigt worden. Wenige Tage später wurde das Auto des Inhabers Heinz J. Ostermann in Brand gesetzt. Fast gleichzeitig stand das Auto von Detlef Fendt, früher Betriebsrat bei Mercedes-Benz, in Flammen.
Die SPD Neukölln, das Aktionsbündnis Rudow gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, die Falken Neukölln, ver.di, IG Metall, Frauentouren und viele weitere Akteure aus Berlin und Neukölln rufen jetzt zur Kundgebung “Neukölln bleibt bunt – wider dem rechten Terror” auf. Die Zehlendorfer Abgeordnete Ina Czyborra unterstützt diesen Aufruf.
Die Galerie Olga Benario, in der Claudia v. Gélieu, seit drei Jahrzehnten aktiv ist, steht seit Jahren auf den Listen, mit denen Nazis im Internet zu Angriffen auffordern. Der Galerie wurden mehrmals die Fensterscheiben eingeworfen und immer wieder Nazi-Parolen angebracht. Claudia von Gélieu hat auch bei Frauentouren immer wieder Führungen zu antifaschistischen Themen angeboten.
Mehrere Frauen haben per E-Mail informiert: “Wir waren am Anfang der Woche auch von einer Nazischmiererei an unserem Wohnhaus betroffen, ebenso wie weitere Frau in Neukölln. Scheinbar handelt es sich hier um eine gezielte Angriffsserie gegen Frauen, die antifa bzw. links sind. Die Bezeichnung war in diesem Fall “[voller Name] = antifa-Nutte, wir kriegen dich”. Interessant ist, dass wir im Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung aktiv sind und die andere Frau in einer Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle arbeitet.”
Die Kundgebung “Neukölln bleibt bunt – wider dem rechten Terror” findet am Samstag, dem 18. Februar 2017, um 11.00 Uhr in Rudow, vor der „Alten Dorfschule“, Alt Rudow 60 (Nähe U-Bhf. Rudow) statt.
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